Donnerstag, 20. September 2007

Schießhund...

Beim Abendessen haben sich die Studenten mir in einem großen Lamentum geöffnet und mir ihr Herz ausgeschüttet:
Unser Assistent-Professor ist ein Schießhund. Und auch ungefähr genauso beliebt. Eigentlich mag ihn von den Studenten keiner so richtig. Das mag damit zusammenhängen, dass er jeden zusammenfaltet, der sich erdreistet Samstags vor 16.00 Uhr nach Hause zu gehen. Was ja noch zu verstehen ist, denn das ist ja wirklich unverschämt früh! Allerdings kann es auch daran liegen, dass das Surfen von Chemie unrelevanten Inhalten im Internet, wie z.B. Fussballergebnisse, strengstens verboten ist und mit Computerentzug von mindestens zwei Monaten geahndet wird (kein Witz!).
Der eine oder andere hat ihn ziemlich deutlich nach Amerika gewünscht, wo solche folterähnlichen Methoden zuhause sind...

Mittwoch, 19. September 2007

Funkstille...

...ja ich gebs ja zu! Momentan bin ich ein bisschen zu faul um zu schreiben; des Weiteren hat sich bisher auch noch nicht so viel Neues ereignet. Aber es liegen noch ein paar Artikel, die ich schreiben will in meinen virtuellen Schubladen...
Spätestens nach dem Wochenende gibts wieder was zu sehen und lesen! Versprochen!

Mittwoch, 12. September 2007

Ein Gaijin und sein Radl

Unglaublich aber wahr!!! Ich hab es wieder!
Mein heissgeliebtes Radl. Mal schauen wie lange die Freude anhält und was als nächstes kommt…

Samstag, 8. September 2007

The Radl-Story...

Ok... gestern hab ich dann rausgefunden wohin die mein Radl gekidnappt haben und was ich an Lösegeld zahlen darf.
Die Anweisung lautet zunächst mit der Bahn möglichst weit raus in die Pampa zu fahren (so ca. 40 min., die ich dann wieder zurück radln muss, da Radl in den Zügen nicht erlaubt sind...). Dann soll ich einer möglichst wirren Wegbeschreibung folgen, wo z.B. gesagt wird ich solle doch ca. 8 min in die eine Richtung und dann wieder 2min in die andere Richtung gehen soll...
Mal schaun ob ich das finde. (zur Sicherheit habe ich mal einen Kollegen das Internet checken lassen wo denn die beliebtesten Lösegeldübergabeplätze der Kyotoer-Radl-Mafia sind... Ich komme also nicht gänzlich unvorbereitet... ;) )
Achja... das Lösegeld. Verlangt werden 2300,00 Yen in kleinen, unnummerierten Scheinen. Und keine Polizei, sonst...
Vllt. sollte ich mir ein Jedi-Ritter-Lichtschwert besorgen. Sicher ist sicher!

Mittwoch, 5. September 2007

Expedition auf den Fujisan

Am Samstag Abend war es dann soweit. Die drei tapferen Gaijins machen sich gemeinsam auf den Weg den Fujisan (3776 m über Meeresspiegel) ohne Sauerstoffgerät und sonstige Hilfsmittel zu bezwingen. Gestartet wurde in Kyoto. Da wir ja alle arme Studenten sind und so, haben wir uns für die billigste Reisevariante entschieden - kostet ca. 1/3 von dem was der Shinkansen gekostet hätte... Zunächst stand uns eine Höllentour mit dem Nachtbus nach Tokyo bevor. Man hat in diesem Bus geschätzet 30 cm Beinfreiheit, was ja für den Durchschnittsjapaner kein Problem darstellt, dieser stösst sich allerdings auch nicht beim Aussteigen aus Zügen und Bussen den Kopf an den viel zu niedrigen Ausgängen. An wirklich viel Schlaf - und vorallem erholsamen - war während der 8 Stunden Fahrt nicht zu denken. Entsprechend abgekämpft kommen wir morgens um 6 in Tokyo an. Irgendwoher haben wir uns dann ein Frühstück aufgetrieben und dann gings mit Bimmelbahn und Zuckelbus stetig in Richtung Fujisan. So gegen 17.00 h haben wir dann schließlich die 5te Station von 10 Stationen erreicht, welche den Standard Ausgangspunkt für derartige, gewagte Expeditionen darstellt. Vor uns lagen noch ungefähr 1400 Höhenmeter.



Ich brauche nicht zu erwähnen, dass wir bereits jetzt unter akutem Schlafmangel litten. Von unserem Basislager aus hatten wir die Gelegenheit einen Sonnenuntergang mitzuerleben:





Bei gänzlicher Finsternis haben wir uns dann so gegen 19.00 h auf den Weg gemacht. Nach ca. 30 min wurde die 6. Station bezwungen nach etwa 2 h waren wir auf einer Höhe von 3100 m.


Unterwegs trifft man natürlich jede Menge lustige Leute, mit denen man immer wieder ein großes oder auch kleines Stückchen Weg gemeinsam bezwingen kann. Die oben zu sehen, waren eindeutig die witzigste Crew auf ganz Fujisan... Mittlerweile ist dann auch der Mond aufgegangen. Das Licht hätte fast ausgereicht um die Besteigung gänzlich ohne Taschenlampe zu meistern.




Trotz der Kälte und Müdigkeit war die Stimmung stets ausgelassen...
(eine kleine Kampfeinlage...)
Nach zähem Ringen und akutem Sauerstoffmangel sind wir dann so gegen 4.00 Uhr auf dem Gipfel angekommen. Was soll ich sagen, es war Arschkalt und diesen Wind hätte es auch nicht gebraucht. So langsam stellte ich mir die Frage: "Was mache ich hier eigentlich?". Die Entschädigung hat aber nicht lange auf sich warten lassen. Langsam wurden die ersten zaghaften Sonnenstrahlen sichtbar. (ich bitte die verwackelten Bilder zu entschuldigen, aber leider hab ich noch kein Stativ, was für solche Aufnahmen wohl notwendig gewesen wäre...)
Auf dem Gipfel hat ein findiger Japaner eine kleine Hütte eingerichtet, in der es warme Mahlzeiten (instant Nudeln) und heissen Tee gab. Aufgrund der ausnahmlosen Monopolstellung waren die Preise wie in einem feudalen 5* Hotel. Egal uns war kalt und der mickrige Tee war sicher einer der besten die ich je getrunken hab...

Klar, dass wir nicht alleine auf dem Gipfel waren.

(irgendwie verdreht der mir alle Hochkantbilder, aber ihr wisst ja wies gemeint ist...)
Dafür hat sichs echtgelohnt!
Froh und glücklich den Abstieg fast geschafft zu haben und endlich warme Sonnenstrahlen auf dem Pelz zu spüren:

Dass ich den kompletten Rückweg verpennt habe, brauche ich wohl nicht extra erwähnen ;)


Das wars erstmal vom Fuji. Schalten sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es heisst "Ein Gaijin und sein Radl". Und damit zurück ins Funkhaus...

Mein Radl und ich...

Diese Beziehung wird wohl nie eine glückliche werden! Ich kann mir nicht vorwerfen ich hätte es nicht probiert und eigentlich mag ich mein Radl ja auch ganz gerne.
Ich hab ihm vor kurzem sogar einen neuen Schlauch für das Vorderrad und eine neue Batterie für die Lampe spendiert. Und jetzt sowas! Ich muss sagen, ich bin schwer getroffen.
Gestern Abend komm ich mal wieder unverschämt früh (so gegen 22.00) aus dem Labor und möchte mich auf meinen Drathesel schwingen und nach Hause düsen. Aber dieser undankbare Bock hat mich verlassen. Er ist mir untreu geworden.
Statt mich nach Hause zu fahren ist er mit fremden Leuten auf einem LKW mitgefahren (das waren Angestellte von Kyoto-City, die einmal im Monat alle abgestellten Radl einsammeln...)
Naja, hab jetzt erstmal die Rennerei und muss rausfinden wo der Gute geparkt wurde und was die sich so als Lösegeld vorstellen... *seufz*

Dienstag, 4. September 2007

Karriereplanungen...

Es ist immer gut einen alternativen Plan zu haben, für den Fall, dass Plan A fehlschlägt.
Also, falls es mit der Chemiker-Karriere nichts werden sollte, sieht mein Plab B vor, dass ich gemeingefährlicher Fahrraddieb in Japan werde. Die Aussichten stehen nicht schlecht und als Hehler lässt sich sicherlich gut leben. Allerdings sollte ich noch ein wenig an meinem Auftreten arbeiten, denn heute bin ich auf dem Heimweg ungelogen zwei Mal von diesen Yedi-Ritter-Lichtschwert-Wichteln angehalten worden. Natürlich brauche ich nicht zu erwähnen, dass meine Registrationsnummer kontrolliert wurde.